Bruno Neumann macht Platz für Annick Löhr als 1. WVB-Vorsitzende


Wirtschafts- und Verkehrsverein Biblis mit neuem Vorstand und Schwung in die Zukunft

BIBLIS – In der Corona-Krise konnte auch in Biblis vieles nicht stattfinden, das Kinderfrühlingsfest und das Gurkenfest fielen zweimal aus, doch für die nächste Zeit und diesen Sommer, auch für den Herbst, leuchtet schon mehr als ein Silberstreif am Horizont. Sogar Weihnachten erreicht schon das Blickfeld des Wirtschafts- und Verkehrsvereins Biblis (WVB). Ein neuer Vorstand mit Annick Löhr als 1. Vorsitzende ist einmütig gewählt, der sich in bester Stimmung an die Arbeit macht, wie bei der Mitgliederversammlung am Dienstagabend im „Lindenhof“ deutlich wurde. Ebenfalls ohne Gegenkandidaten wurden die weiteren vorgeschlagenen Vorstandsmitglieder gewählt. Dagmar Ochsenschläger ist 1. stellvertretende Vorsitzende, Joscha Grätz 2. stellvertretender Vorsitzender. Neuer Rechner ist Uwe Schnatz, die neue Schriftführerin ist Veronika Horn. Die Beisitzer sind Sabine Riechers, Arnika Dörr (zuvor Schriftführerin), Ursula Langhoff (wiedergewählt) und Irmgard Morys. Ralf Müller und Yvonne Spira sind als Kassenprüfer gewählt. Zuletzt hatte der WVB im März 2020 zur Mitgliederversammlung eingeladen, wenige Tage danach kam der Corona-Lockdown. Überraschend war der Rückzug des langjährigen Vorstandes mit dem 1. Vorsitzenden Bruno Neumann nicht, er selbst habe bei den Mitgliedern darum geworben, sich für einen neuen Vorstand zu engagieren, teilte er der Versammlung mit, die mit 20 Mitgliedern gut besucht war. Im Bericht des Vorstandes stellte Neumann die Zukunft in den Mittelpunkt: „Ich bin überzeugt, dass unser Verein eine Zukunft hat“. Was tatsächlich nicht selbstverständlich ist, wie Neumanns Blick in die Nachbarschaft zeigte, wo die Gewerbevereine aufgegeben haben. Eigentlich sei in den letzten beiden Jahren nichts los gewesen, begann Neumann den Vorstandsbericht, aber die vielen Werbe-Aktionen der Geschäftswelt hätten gezeigt, dass es Leben im Verein gibt. Zu verdanken sei diese positive Entwicklung den Menschen, die keine Bürokraten seien, die mitten im Geschäftsleben stehen. Viele Aktivitäten seien Annick Löhr, Arnika Dörr und Ursula Langhoff in der Werbegemeinschaft im WVB zu verdanken. Schon 2019 habe er um neues Personal in der Vereinsführung gebeten: „Der Ruf wurde erhört“. Sein Dank galt „allen, die bereit waren mitzuarbeiten“. Für den neuen Vorstand erwarte er Solidarität und Unterstützung, das helfe schwierige Zeiten zu meistern. Dass er manchem auf den Fuß getreten sei, tue ihm leid, versicherte Neumann, aber als Vorsitzender sei man nicht immer jedermanns Darling. Rechner Siggi Groß berichtete über die Einnahmen und Ausgaben in den Jahren 2020 und 2021 mit positiven Ergebnissen, was für zukünftige Aktivitäten nützlich sei, wie bei anschließenden Wortmeldungen betont wurde. Zu den Einnahmen zählten Mitgliedsbeiträge und Zuschüsse der Gemeinde Biblis für das „Heimat shoppen“, Kosten wurden unter anderem für die Krönung der Gurkenkönigin im letzten Jahr sowie für die Werbegemeinschaft verbucht. Christian Marsch, der gemeinsam mit Ralf Müller die Kasse geprüft hatte, bestätigte dem Rechner eine übersichtliche, ordnungsgemäße Kassenführung und beantragte die Entlastung des Vorstandes, die einstimmig erfolgte. „Biblis und die Geschäftswelt liegen mir am Herzen“, sagte die neue 1. Vorsitzende Annick Löhr zu Beginn ihrer Stellungnahme. Dabei kann sie selbst auf ihre langjährige Mitarbeit im WVB bauen und auch auf eine familiäre Tradition zurückblicken, denn schon ihre Großväter Hans Geschwind und Alois Marsch hatten sich im WVB-Vorstand engagiert. Eine lebendige, offene Kommunikation und Zusammenarbeit wünscht sie sich. Für das entgegengebrachte Vertrauen dankte sie den Mitgliedern und stimmte sie mit einer Vorschau zuversichtlich auf die Zukunft ein, für ein weiterhin lebendiges Biblis, was ihr begeisterten Applaus einbrachte. 

In Biblis ist wieder viel los

Neu sind die zweiwöchigen „Bibliser Gurkenwochen“ ab 12. Juni mit dem Gurkenfest vom 24. bis 27. Juni und verkaufsoffenem Sonntag als Höhepunkt. Im September ist die „Bibliser Herbstvielfalt“ geplant, ein Ereignis, das vor Corona mit verkaufsoffenem Sonntag sowie einem Kunst- und Handwerkermarkt Menschen aus der ganzen Region anzog. „Heimat shoppen“-Aktionswochen und Weihnachts-Aktionsshopping runden das Jahresprogramm ab. Froh sei sie, dass sie ein Team gefunden hat, das hinter ihr stehe, sagte Annick Löhr. Über das Programm zum 68. Gurkenfest informierte Bruno Neumann als Sprecher des Organisationsteams. An allen vier Tagen wird es Musik geben, die Bühne wird am Bürgerzentrum stehen, eine zweite Bühne werde es diesmal nicht geben- man müsse erstmal sehen, wie die Leute auf das Fest anspringen und auch Kosten sparen. Da die neue, die 68. Gurkenkönigin Leonie-Marie bereits im letzten Jahr im Mai gekrönt wurde und mit Prinzessin Melanie für zwei Jahre im Amt bleiben wird, entfällt diesmal die Krönungsfeierlichkeit. Die Vereine hätten sich den Montag als vierten Tag gewünscht und freuen sich aufs Gurkenfest. Am gleichen Ort rund um die Kirche bis zum Rathaus werde das Gurkenfest stattfinden, in vergleichbarer Form wie vor der Corona-Krise, erklärte Neumann. Erfreulich sei, dass die Gemeinde Biblis laut Haushaltsplan ihren Zuschuss aufgestockt habe. In den früheren Jahren habe der WVB durch das Gurkenfest stets Geld draufgelegt. Mit den Partnergemeinden habe der WVB Kontakt gehalten und die traditionelle Geisterwanderung in Nittenau sei bereits festgelegt. Hannelore Nowacki


Ehrungen:

Bruno Neumann wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Die neue 1. Vorsitzende Annick Löhr nannte die Wegmarken ihres Vorgängers: 1974 bis 1978 Beisitzer, 1978 bis 1987 2. Vorsitzender, 1987 bis 1999 1. Vorsitzender, nach einer Pause wieder seit 2011. Unter seiner Regie wurde das Gurkenfest 1999 als Straßenfest gefeiert und er gilt als Erfinder des Kinderfrühlingsfestes. Engagiert war Neumann auch in der Partnerschaft mit Nittenau. Insgesamt war er 36 Jahre aktiv in der Vereinsarbeit in verantwortlichen Positionen, davon 32 Jahre im geschäftsführenden Vorstand des seit 69 Jahren bestehenden WVB. 

Liselotte Blume-Denise ist als ehemalige Gurkenkönigin 1987 bereits Ehrenmitglied. Seit 2003 war sie als Beisitzerin, seit 2005 als Schriftführerin im WVB-Vorstand. 2007 bis 2011 war sie 1. Vorsitzende, seit 2011 war sie 2. Vorsitzende. Besonders engagiert war sie in der Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Gravelines. 

Johanna Iovine ist neues Ehrenmitglied. Seit 2011 ist sie stellvertretende Vorsitzende mit vielen Aufgaben in Verbindung mit dem Gurkenfest. Als Gemeindevertreterin ist sie die Verbindung zum Parlament. 

Siggi Groß ist neues Ehrenmitglied. Seit 2011 war er Rechner und gehört mit Neumann, Blume-Denise und Iovine zum Organisationsteam des Gurkenfestes, befasst mit der Programmgestaltung, Festplatz und Tontechnik. Die Geehrten erhielten einen Blumenstrauß und eine Flasche Wein als Präsent.